- Tange
- Tange,Kenzō, japanischer Architekt und Stadtplaner, * Imabari 4. 9. 1913; trat 1938 in das Büro von Maekawa Kunio ein. 1946-74 lehrte er Städtebau an der Universität Tokio. Er gilt als einer der bedeutendsten Architekten der Gegenwart. In seinen Werken sucht Tange die Strukturen der traditionellen japanischen Bauweise mit den Erfordernissen der modernen Gesellschaft in Einklang zu bringen, wobei er sich auch mit moderner europäischer und amerikanischer Architektur auseinander setzt. Er widmete sich besonders dem Bau von Gemeinschaftsanlagen: Rathäuser, u. a. in Tokio (1952-57), Kurayoshi, Präfektur Tottori (1955-57), Imabari (1957-58) und Kurashiki (1958-60), Verwaltungsgebäude der Präfektur Kagawa in Takamatsu (1955-58), Kunstzentrum Sogetsu in Tokio (1974-77). International bekannt wurde Tange durch das Friedenszentrum in Hiroshima (1949-55), die Kathedrale Sankt Maria in Tokio (1961-64) und die Sporthallen für die Olympischen Spiele in Tokio (1961-64). Er errichtete zahlreiche Bauten im Ausland (u. a. in Algerien, Australien, Italien, Kuwait, Saudi-Arabien, Syrien und den USA). Als Stadtplaner schloss sich Tange der Gruppe der Metabolisten (Metabolismus) an und trat mit dem Projekt der Erweiterung der Stadt Tokio in die Bucht von Tokio (1959-60) sowie mit dem Plan für den Wiederaufbau von Skopje hervor (1965-66). 1967-70 war er mit der Gesamtplanung für die Expo '70 in Ōsaka betraut. In der Folgezeit trat er u. a. mit dem neuen Rathaus des Tokioer Stadtbezirkes Shinjuku-ku (1986-91) hervor. 1987 erhielt er den Pritzker-Preis.M. Fujii-Zelenak: Strukturen in den modernen Architekturen. Pier Luigi Nervi - K. T. Ein Vergleich europ. u. jap. Architekturkultur (1992);Architekten - K. T., bearb. v. D. Hezel (41995; Bibliogr.).
Universal-Lexikon. 2012.